Es war wieder soweit, die diesjährige Funkstaffel vom 02. auf den 03. Oktober. Die Berge besetzt, wurde das „Losungswort“ diesmal ab der Insel Rügen durch 4 Länder getragen. 170 Staffelstationen plus viele weitere CB-Stationen waren QRV. Teils quollen einzelne Kanäle von Stationen über und man hörte einige Minuten mehr Breaks, als QSOs. Start der Staffel war 1 Uhr morgens am Sonntag. Die Turbostaffel begann um 4 Uhr morgens über SSB.
Meine genutzte Ausstattung diesmal:
- Gerät: President Lincoln 2+
- Primäre Antenne: DRX111 Livewire 1/2 Wave 10/11m Portable
- Sekundär (Backup): Wilson 1000M
- Mast: 10m GFK Teleskop Mast
- Halterung: Masthalterung aus Alu für PKW
- Batterie: Siga Solar (Blei) 120AH
- Spannungswandler: MFJ-4416C Spannungsbooster
Die Antenne habe ich von einem OM aus UK erhalten. Mich reizte die Wetterbeständigkeit und zugleich die Portabilität. Bisher habe ich die Antenne zweimal bei Wind und Wetter getestet und kann sagen, sie funktioniert sehr gut. Sollte die Antenne sehr lang im Regen hängen, sollte man vorher die Anschlüsse abkleben. Damit es schnell wieder abgeht, Frischhaltefolie und Klebeband. So geht das in einem Zug leicht wieder ab.
Am GFK Mast habe ich die Antenne mit Kabelbindern befestigt. Solange der Wind sich in Grenzen hält und der GFK Mast nicht stark schwankt, kann man die Elemente auch ohne sie zusätzlich zu sichern auseinander ziehen. Allerdings kann es durchaus zu unschönen Schäden kommen, sollte der GFK Mast von großer Höhe in sich zusammen rutschen und an einigen Stellen splittern.
Einige OMs haben hier Gummifixierungen gebaut, die man schnell um die Elemente aufziehen kann, so dass sie nicht mehr zusammen rutschen können. Ich habe so was bisher nicht gebaut, im Extremfall habe ich Paketklebeband verwendet. Aber man sollte über diese wiederverwendbare Methode nachdenken.
Die DRX111 läuft super auf dem 11m Band. Die Anpassung ist hier ausgezeichnet und auch bei höheren Leistungen macht die Antenne genau was sie soll. Teile es 10m Bandes sind ebenso sehr gut nutzbar, aber nicht alle Bereiche. Möchte man das komplette 10m Band mit dieser Antenne nutzen, sollte ein Tuner verwendet werden.
Meine Backup-Antenne bzw. meine Mobilantenne ist die Wilson 1000M. Ich hatte sie als Backup dabei, habe sie allerdings bei dieser Funkstaffel nicht genutzt. Falls es zu einem Problem mit einem Kabel etc. gekommen wäre, hätte ich sie angeschlossen. Etwas Redundanz schadet nicht.
Das President Lincoln 2+ ist eins meiner liebsten 10-12m Kurzwellengeräte. Funktioniert sehr gut und hat in der Kombination mit dem Mikrofon einen guten Klang. Der große Kühlkörper hat Vorteile auch bei längeren Durchgängen die Endstufe ausreichend kühl zu halten.
Als Batterie habe ich die Siga Solar Deep Cycle Blei Batterie mit 120AH im Auto. Sie passt wunderbar in einer Schutzbox hinter den Beifahrersitz. Passte wie dafür gemacht. Damit ist langer Standby und auch Aussendungen mit einigen Kohlen mehr auf der Schippe kein Problem beim 2m/70cm Gerät. Meist eher was für meine große Funkamateurausstattung. Geladen werden kann sie während der Fahrt über den Zigarettenanzünder mit einem entsprechenden Ladegerät, was auch zu den Querschnitten des Autoanschlusses passt. Das dauert zwar ein bisschen, aber die Batterie lässt sich so leicht einfach mal zwischen laden. Sonst halt daheim oder woanders mit Zunder vollladen.
Der Spannungswandler MFJ-4416C zieht die Spannung der Batterie von >10V auf 13,8V. Genau richtig für die Funktechnik. Das ist bei dem President Gerät kein Muss, aber es ist oft bei einigen Kurzwellengeräten doch viel besser, gerade wenn mit höherer Leistung gesendet wird. Bei SSB ist das sehr von Nutzen.
Funkstaffel – jährlicher CB-Spaß – mindestens zum Üben
Die Funkstaffel eine gute Gelegenheit die Empfangs- und Sendereichweite beim Standort zu testen. Ich habe einige Standorte getestet und habe bei den Staffeln einfach ein Kreuzchen mit dem Radiowert aufgeschrieben. Wurde die Station gehört und kam mit Q2-5 rein, würde sie mich sehr wahrscheinlich auch im Fall des Falls hören. Teils wurden vorher ja auch die Stationen gearbeitet und man hat so eine direkte Bestätigung. Da alle Skips und QTHs entsprechend in der Liste schon fertig sind, hat man ohne viele Mühe eine Art Empfangskarte. Dazu natürlich auch eine QSO Liste.
Viele Stationen waren auch auf den Bändern, die bei der Funkstaffel nicht direkt mitgemacht haben, die Stationen kann man dann entsprechend notieren. Einige davon sind Feststationen, die von zu Hause aus arbeiten. Leider sind viele OMs im Bereich CB-Funk antennengeschädigt und können von zu Hause nur eingeschränkt arbeiten. Mir geht das teils genauso, daher bin ich eher mobil unterwegs und stelle mich einfach auf einen Berg.
CB-Funkstaffel – Übung für den CB-Notfunk
Übung macht den Meister. Zumindest ein-zweimal im Jahr sollte man die Technik umfassend in Betrieb nehmen, damit sie auch zuverlässig funktioniert, wenn man sie mal braucht. Stichwort: Notfunk. Über die Anzahl kann man durchaus streiten, aber ist erst mal alles jahrelang eingemottet, funktioniert alles meist nicht, wenn es gebraucht wird. Im Notfunkfall ist das dann ziemlich ärgerlich. Auch Batterien wollen gepflegt und geladen werden.
Kleines Fazit zur Funkstaffel
Mir hat die Funkstaffel wiedermal sehr viel Spaß gemacht. Ich war diesmal alleine mobil auf einem Berg unterwegs. Gemeinsames Bergfunken, mit Grill, heißen Getränken ist natürlich noch eine ganze Schippe schöner. Dieses Jahr mal anders. Langweilig wird einem so oder so nicht, die Kanäle sind voll und einige Freunden waren in weiter Entfernung funktechnisch erreichbar. Wir haben unter uns auf dem 2m eine QRG ausgesucht, wo wir etwas privater zwischendrin Plaudern konnten, als auf den gut gefüllten 11m Band.
Das Wetter war kühl, ab und dann leichter Regen und bewölkt. Später hatte sich es aufgeklart. Es war oben auf dem Berg unheimlich ruhig und es gab weder Spaziergänger noch andere Fahrzeuge. Völlige Ruhe. Ein toller Standort.
Abseits vom Funk war das sehr entspannend da oben. Diesmal hatte ich mir dickere Klamotten als letztes Mal angezogen und daher war es trotz der knappen 10 Grad mollig warm. Mit ein paar Getränken und Snacks ließ es sich dort wunderbar aushalten.
Die Reichweite meiner Station ging in die 200 km. Vom Berg aus ließ es sich ohne Probleme mit 5W eine Station bei Karlsruhe erreichen, die ebenso mit gleicher Leistung arbeite. Hier sah man sehr gut, die Antennen sind die besten Verstärker. Meine Station, wie auch die Station in Karlsruhe auf einem Berg hatten die gleichen Antennen an einem GFK Mast aufgebaut. Wir konnten uns leicht angerauscht problemlos verständigen.
Sehr ähnlich lief es bei weiteren Stationen, die teils aufgrund näherem Standort und auch höherer Sendeleistung mit höchsten S-Werten mit perfektem Signal zu empfangen waren.
Mein Setup hatte sich mal wieder bewährt und es gibt so nichts groß zu verbessern. Aufgrund des niedrigen Energieverbrauchs lässt sich mit einer Batterie quasi ewig Betrieb machen. Das nebenbei aufgebaute 2m/70cm Setup mit dem Yaesu FT-8900R funktionierte wie immer ebenso aufgezeichnet. Hierfür hatte ich eine Diamond Super-Gainer auf einem Magnetfuß auf dem Dach stehen.
Die 2m Direktverbindungen zu meinen anderen befreundeten OMs ließen sich vom Berg aus problemlos aufbauen. Hier hatten wir alle den Vorteil, dass wir grundsätzlich mit etwas mehr Leistung senden konnten, somit die teils bis zu 180km Entfernung rauschfrei überbrücken konnten. Hier wäre auch eine 5W Verbindung grundsätzlich ausreichend gewesen.
Die Organisatoren der Funkstaffel haben wieder eine super Arbeit gemacht. Die ganze Staffel lief ohne nennenswerte Probleme ab. Ich hatte das Gefühl, dass diesmal der Ablauf etwas länger gedauert hat, jedoch war diesmal die Strecke des „Losungswort“ auch länger. So freu mich schon wieder auf das nächste Mal.