In einer Stadtwohnung ist es nicht immer leicht überhaupt eine Antenne aufzustellen. Selbst eine Diamond X-50 ist in Einzelfällen nicht geduldet. Dennoch gibt es meiner Meinung nach durchaus Lösungen, die im Alltag gut funktionieren. Natürlich gibt es viele Lösungen. Und auch viele Geräte, die möglich sind. Auch alle Preisklassen. Ebenso auch verschiedene andere Setups, die vielleicht dem ein oder anderen mehr zusagen. Ich habe hier zwei Möglichkeiten mal herausgegriffen, die vielleicht eine Idee sind oder vielleicht genau das, was man sucht.
Zuerst einmal ist die Gerätefrage. Was wird eigentlich gebraucht? Ich habe hier in dem Artikel zwei mobile Geräte herausgepickt, die keine sonderlich hohe Sendeleistung haben. Hier entfällt dann die Frage nach einer Selbsterklärung. Dazu reicht die Leistung oft völlig aus, um gut bei den umliegenden Relais anzukommen. Natürlich kann ein andere Gerät der bessere Weg sein, ich habe hier beim Schreiben den weiteren Gedanken, das wenn schon im Stadtbereich es ggf. sehr schwierig wird, das ganze Setup auch leicht auf einen Berg zu tragen ist. Spaziergang mit einem Handfunkgerät mit einer Drahtantenne vielleicht noch mit einem kurzen Mast (oder ein entdeckter Stock auf dem Weg) ist einfacher, als Batterien, Mobiltransceiver und das alles noch in einem Rucksack. Vielleicht ist es oft schön, wenn die Sachen in die Taschen einer Jacke passen.
Daher ist das hier eine Idee und kein allgemeines Rezept. Zuerst zu den Geräten. Ich habe das Yaesu FT3D und das Baofeng BF-F8HP herausgesucht. Ich würde das Yaesu Gerät deutlich vorziehen, aber manchmal ist der Preis einfach zu hoch. Für den ein oder anderen Einsteiger kann es durchaus auch erst mal etwas günstigeres sein, was funktioniert. Und das Baofeng funktioniert gar nicht schlecht, wenn auch sich der ein oder andere OM schüttelt. Es mag sein, dass die ein oder anderen Eigenschaften des Baofeng Gerätes etwas außerhalb der Norm sind, aber meine Erfahrungen zeigen, dass es häufig in den QSOs niemand von der Modulation auffällt und dazu die Relais auch keine Zicken machen. Natürlich kann der Käufer beim Baofeng keine Qualitätsklasse des Yaesu Geräts erwarten, aber es zeigt sich sowieso – es bleibt nicht bei einem Gerät – irgendwie hat jeder OM ein paar Baofeng doch im Schrank.
Das beste Funkgerät nützt nix, wenn die Antenne nicht so gut ist und auch wenn die Antenne sehr abgeschattet steht. Im städtischen Bereich ist mit einer Gummiwurst im Stahlbetongebäude nicht so viel heraus zu holen. Eine gute Drahtantenne oder eine gut funktionierende Mobilantenne am Fensterbrett können da schon Wunder bringen. Auch dazu kommt der „Mobil-Effekt“. Ich habe in meiner Wohnung am Tisch mit Gummiwurst und Handfunkgerät so gut wie keinen vernünftigen Empfang und auch das Senden wird als verrauscht wahr genommen. Sobald ich mich mehr dem Fenster zuneige, wird das schnell besser und wenn ich dann noch die „beste“ Stelle austariere, sind alle Gesprächsteilnehmer über das Relais zufrieden. Natürlich möchte man nicht erstarrt am Fenster verbringen. Daher ist eine kleine externe Antenne durchaus ausgezeichnet.
Beim Verwenden von Mobilantennen ist es wichtig, dass diese Antenne kein zusätzliches Gegengewicht in Form der Karosserie benötigt. Damit erspart man sich sehr viel unnötigen Ärger. Das geht bei 2m und 70cm sehr gut oder großen Tanz, daher greifen wir zu. So sollte die Antenne daher zum Beispiel auf 2m Lambda/2 haben. Auf 70cm haben diese Mobilantennen dann meist 2x 5/8 Lambda. Das funktioniert auch auf einer Fensterbank ausgezeichnet, wenn der Fuß nur so da steht. Der ist nur gut, damit das Ganze schön stehenbleibt (und vielleicht später auch mal auf einem Auto verwendet werden kann), es wird kein Gegengewicht benötigt (auch später nicht am Auto, also dünne Gummimatte unterm Magnetfuß kein Problem zum Schutz des Lacks). Die CB-Funker werden das mit dem Backblech kennen. Verkürzte Antennen, oft bei CB Funk gerade bei Mobilantennen der Fall benötigen zwingend ein Gegengewicht, das ist meist das Auto selbst mittels PL Fuß am Blech oder durch einen Magnetfuß.
Jetzt muss nur das Funkgerät dort dran. Also brauchen wir einen entsprechenden Adapter. Beide Geräte haben einen SMA-Anschluß. Das eine weiblich, das andere männlich. Da muss man sehen, welcher dann passen soll.
Nun kann das Gerät einfach angeschlossen werden und auf dem Sofa, Tisch oder im Auto leicht verwendet werden ohne Verrenkungen. Eine weitere Möglichkeit…
Weitere Möglichkeit mit einer endgespeisten Drahtantenne für 2m/70cm
Magnetfuß und Mobilstrahler ist gut, für Sofa und Auto, aber vielleicht nicht so perfekt für das Spazierengehen. Das alles sollte vielleicht in eine Jacke passen und dazu noch leicht aufzubauen sein. Weiter auch natürlich gut funktionieren und dazu auch noch leicht sein. Also vielleicht ist dann eine Lambda/2 endgespeiste Drahtantenne vielleicht genau das Richtige? Die Antenne wird einfach irgendwo aufgehängt. Ich hatte so eine Antenne mal zum Test unten an einer Lampe im Raum gehängt, um mal zu gucken. Das klappte wunderbar. So kann diese Antenne auch mit etwas Tesa an ein längliches Fenster gehängt werden, fällt kaum auf und funktioniert gut. Auch mittels kleinem GFK Mast könnte die auch aus einem Fenster gehalten werden, wenn das nötig sein sollte. Beim Spaziergang lässt sich die Antenne auch mit der oberen Schlaufe an einen Ast hängen an einer Parkbank oder auch mit einem Stock aufstellen.
Endgespeiste Drahtantenne von LambdaHalbe.de
Die Antenne hat einen BNC Stecker und kann mit ihrer Zuleitung auch einfach an das Gerät angesteckt werden. Hierzu braucht es nur einen Adapter für das jeweilige Gerät.
Somit ist man schnell QRV und nur der Akku ist noch das limitierende Element. Für beide Geräte gibt es noch ein Faustmikrofon, wenn man es benötigt.